Vicious Love. Sinners of Saint - Rezension

Bild- und Textquelle:
Bastei Lübbe Lyx
Verlag
Kurz und knapp:
Titel: Vicious Love. Sinners of Saint
Autorin: L.J. Shen
Übersetzt von: Patricia Woitynek
Verlag: Bastei Lübbe Lyx
Genre: Liebes-/Erotikroman
Seitenzahl: 439
Reihe: Band 1
Kurzmeinung: Die erste Hälfte des Buches war schrecklich, der Rest dagegen wundervoll!
Herzen: 2,5/5




Inhaltsangabe:
Als Emilia LeBlanc nach zehn Jahren das erste mal wieder dem einzigen Jungen, in den sie je verliebt war, gegenübersteht, weiß sie nicht, was sie fühlen soll und kann ihren Augen kaum trauen. Denn Vicious hat ihr damals das Leben zur Hölle gemacht und es am Ende sogar so weit gebracht, sie weg von ihrer Familie ans andere Ende der USA zu vertreiben. Nicht einmal hat er freundlich mit ihr gesprochen- und doch findet Emilia ihn damals wie heute unglaublich attraktiv. Er ist inzwischen ein erfolgreicher Anwalt, der gemeinsam mit drei Freunden ein millionenschweres Unternehmen leitet. Emilia dagegen muss ihr Geld hart verdienen und schafft es kaum, sich und ihre Schwester über Wasser zu halten, denn diese ist krank und braucht die Medizin. Und sie weiß, dass sie sich nicht mit Vicious einlassen sollte. Aber ihr Herz sagt etwas anderes...

Cover:
Das Cover ist eines der schönsten, die ich dieses Jahr gesehen habe. Es ist sehr schlicht, daher sticht der blass-rosafarbene Titel noch mehr ins Auge. Die schwarze Rauchwolke im Hintergrund wirkt sehr echt und die Farbwahl passt gut zum Inhalt des Buches.

Schreibstil:
Einzig und allein der Schreibstil hat dieses Buch auf den ersten 200 Seiten für mich ertragbar gemacht. Denn der war wirklich gut! Flüssig und angenehm zu lesen mit viel Abwechslung. Leider wurde das Ganze ziemlich durch die nervige Story und anstrengende Charaktere gedämpft. 

Meine Meinung:
Wenn ich eine Person wäre, die Bücher abbricht, hätte ich es bei diesem getan. Aber so jemand bin ich nicht, und im Endeffekt bin ich sogar ganz froh darüber. Außerdem hatte ich schon in einigen Rezensionen gelesen, dass man als Leser abwarten soll und Vicious seine Geschichte erzählen lassen soll. Wenn ihr das Buch schon begonnen habt, dann würde ich euch das auch raten, allerdings ist die erste Hälfte super anstrengend und ich bin so gar nicht reingekommen. Eigentlich liebe ich Liebesgeschichten mit Bad-Boys, aber diese hier konnte mich aus mehreren Gründen gar nicht überzeugen:
Erstens kam für mich die Liebe viel zu kurz. Die meiste Zeit ging es nur um das Verlangen der Protagonisten Emilia und Vicious, von Liebe war erst am Ende die rede. Wen das aber nicht stört, dem könnte das Buch sogar sehr gut gefallen. Zweitens konnten mich die meisten Charaktere nicht überzeugen. Emilia war mir am Anfang sogar wirklich sympathisch, denn sie hat einen starken Charakter, ihre eigene Meinung und lässt sich von nichts unterkriegen. Dachte ich zumindest. Denn als Vicious aufgetaucht ist, war es damit vorbei. Durchgehend denkt sie nur noch an ihn und wie ach so toll er doch aussieht, obwohl er sie wie Dreck behandelt. Davon, dass sogar sie seinen Charakter scheiße findet, will ich gar nicht anfangen. Aber wie kann sie denn von Liebe sprechen, wenn das einzige tolle an ihm sein Aussehen ist? Die Liebe der beiden konnte mich zumindest bis kurz vor Ende so gar nicht überzeugen. 
Von Vicious will ich eigentlich gar nicht erst anfangen, denn sein Charakter war das aller nervigste an diesem Buch. Zu Anfang dachte ich, dass sein Hass auf die komplette Welt nur aufgesetzt ist und es in ihm ganz anders aussieht, aber wie man bei den Passagen aus seiner Sicht gemerkt hat, ist er wirklich so. An einigen Stellen spricht er sogar davon, bestimmte Menschen zu zerstören und die meiste Zeit handelt er nur egoistisch. Wen allerdings diese Art von Mensch nicht stört, dem wird das Buch sehr gut gefallen. Die anderen Charaktere fand ich auch eher oberflächlich und nicht besonders interessant oder nett.
Aber jetzt kommen wir endlich mal zu den guten Seiten dieses Buches, welche aber ausschließlich im zweiten Teil stattfinden. Ab circa der Hälfte merkt man, dass Vicious wirklich versucht, sich zu ändern und Menschen, die ihm nichts getan haben, in Ruhe zu lassen. Langsam habe auch ich angefangen zu glauben, dass er richtig lieben kann. Ab dort hat mir auch Emilia wieder viel besser gefallen, denn sie ist nicht nur noch von Vicious abhängig und kann bis zu einem gewissen Grad wieder selbst denken, ohne dauernd alles mit ihm in Verbindung zu bringen. Der Schreibstil, der eh schon das ganze Buch über gut war, wird ab hier noch um einiges besser und entspannter zu lesen, und wäre nur dieser zweite Teil das Buch, hätte ich ihm mindestens vier Sterne gegeben. So aber nicht.

Fazit:
Ein Buch, welches für mich zwei Seiten hat. Eine gute und eine schlechte. Wer die Rezension gelesen hat weiß, welche welche ist. Die Charaktere waren eher so mäßig gut, dagegen hat mir der Schreibstil besonders gut gefallen. Die nächsten Bände werde ich trotzdem lesen, denn als Leser hat man gemerkt, wie viel Potenzial noch in der Autorin steckt.





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