Smaragdgrün. Liebe geht durch alle Zeiten - Rezension

Bild- und Textquelle:
Arena Verlag
Kurz und knapp:
Titel: Smaragdgrün. Liebe geht durch alle Zeiten
Autorin: Kerstin Gier
Übersetzt von: /
Verlag: Arena
Genre: Jugendbuch, Fantasy
Seitenzahl: 496
Reihe: Band 3
Kurzmeinung: Ein gelungener Abschluss dieser super tollen Reihe mit interessanten Charakteren, Handlungsorten und komplizierten Verbindungen. (Ich sag nur: U-Bahn im Gehirn:))
Herzen: 6/5


Inhaltsangabe:
Seit Gwendolyn vor einigen Tagen herausgefunden hat, dass Gideon ihr nur vorgespielt hat, sie zu lieben, ist sie todunglücklich und tief verletzt. Und was tut man, wenn einem das Herz gebrochen wurde? Richtig, man telefoniert stundenlang mit der besten Freundin, die einem überzeugend versichert, wie toll man selbst ist und was für ein Kotzbrocken der Herzensbrecher, isst Schokolade und suhlt sich wochenlang in seinem Unglück. Dumm nur, dass  Gwendolyn ihre Energie für spannende Zeitreisen in die Vergangenheit und düstere Treffen mit dem Grafen benötigt. Zum Glück hat sie Leslie und ihren Wasserspeierdämon Xemerius, die sie bei allem unterstützen und sie zwingen, nicht jede Sekunde in Tränen auszubrechen. Auf rauschenden Bällen im letzten Jahrhundert merkt Gwendolyn aber schnell, dass sie Gideon nicht so schnell vergessen kann und das der Graf nicht ganz so schwach ist, wie es manchmal scheint...

Cover:
Immer noch gehören die Cover dieser Buchreihe für mich zu den schönsten, die es in der großen weiten Bücherwelt zu sehen gibt. Die Idee, das Verhältnis der beiden Hauptcharaktere bildlich auf dem Cover darzustellen, finde ich super und die vielen Details super süß und erfrischend. Well done und ein großes Lob an die Coverdesigner!

Schreibstil:
Wie auch schon in vorherigen Rezensionen erwähnt, ist Kerstin Giers Schreibstil leicht, flüssig und angenehm zu lesen. Dank der kurzen Zeitspanne, in der das Buch spielt, kann man schnell reinfinden und hat dank knappen Rückblendepassagen keine Probleme beim Verständnis der Charakterverhältnisse oder Handlungen einzelner Personen.

Meine Meinung:
Nun ist diese Trilogie auch schon wieder vorbei...Oft bin ich ja schon wenig traurig beim Beenden toller Buchreihen. Aber das schöne an Büchern ist ja, dass man immer wieder zurückkehren kann:)
Das Buch setzt ziemlich genau an dem Punkt ein, an dem das vorherige geendet hat, was einen guten Einstieg ermöglicht und keine Fragen aufwirft. Natürlich beinhaltet es wieder einen Prolog und Epilog, außer welchen das gesamte Buch aus der Sicht Gwendolyns erzählt wird. 
In diesem Buch ist mir Gwendolyn -wenn das überhaupt möglich ist- noch mehr ans Herz gewachsen, denn endlich hat sie sich nicht mehr alles von Gideon gefallen lassen und ihm Paroli geboten. Zu manchen Zeitpunkten hätte ich mir zwar gewünscht, dass sie sich noch weniger von ihm beeinflussen lässt, aber das gehört ja bekanntermaßen zur Liebe dazu. Auf jeden Fall hat mir das Buch in diesem Punkt um einiges besser als sein Vorgänger gefallen. 
Und endlich wurden auch alle Fragen der anderen Bücher beantwortet, zwar werden die Antworten dem Leser nur Häppchenweise vorgeworfen, was aber die Spannung ungemein steigert und einen Lesefluss garantiert. Ich zumindest konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen und war bis zum Schluss voll dabei. Diesen fand ich übrigens sehr überraschend und unvorhersehbar, wirkte dagegen aber sehr logisch und nicht aus der Luft gegriffen.
Auch Gideon dürfte vielen in diesem Abschlussband um einiges sympathischer geworden sein, denn er gesteht seine Fehler ein und ist nicht so selbstverliebt und -bezogen wie es zuvor oft der Fall war. Seine Beweggründe sind mir um einiges logischer erschienen als noch in den vorherigen Bänden und auch ihn habe ich nun richtig ins Herz geschlossen. Seinen Bruder Raphael fand ich schon zuvor goldig, was sich in diesem Band nur noch verstärkt hat. Dank dem detailreichen Schreibstil der Autorin konnte ich mir jeden einzelnen Charakter bildlich vorstellen, und was ich besonders bewundernswert finde, ist, dass auch die Personen mit noch so kleinen Auftritten, wie zum Beispiel Gordon, ein Klassenkamerad von Gwendolyn, einen ausgebildeten und tiefgründigen Charakter erhalten haben und man das Gefühl hat, sie schon Jahre zu kennen.
Die Atmosphäre in diesem Buch ist sehr mystisch und geheimnisvoll, aber auch viel Romantik und Liebe kommt auf. Schön hierbei war allerdings, dass die Beziehung zwischen Gideon und Gwendolyn im guten Verhältnis zur Spannung stand, sodass es Alles in Allem relativ ausgeglichen war und nichts zu selten oder zu oft drankam. Wieder fand ich Gwendolyn zu einigen wenigen Zeitpunkten unreif und eher kindlich, was aber meistens nicht so schlimm war, da diese Passagen durch humorvolle Sprüche und lustige Witze ausgeglichen wurden. Dagegen fand ich Gwendolyns Art, nicht alles so hinzunehmen wie es ist, sondern zu hinterfragen, sehr schön und diese hat ebenso das kindliche überschattet. (Mir fällt gerade das gegenteilige Wort zu "überschattet" nicht ein, ist es "überstrahlt"?)
Insgesamt ist die gesamte Reihe super mitreißend, humorvoll, süß und im Bezug auf die Zeitreisen überraschend kompliziert. ("Obwohl in der Gegenwart das Vergangene bereits geschehen ist, muss man alle Vorsicht aufbieten, um das Gegenwärtige nicht durch das Vergangene zu gefährden, indem man es gegenwärtig macht" (Seite 203, Zeile 19-22) Ähm, bitte was?!) Alles in Allem also eine der besten Reihen, die ich je gelesen habe.

Fazit:
Schade, dass diese tolle Reihe nun schon wieder zu Ende ist, denn dank interessanten und authentischen Charakteren, tollen Handlungsorten und humorvollen Passagen verfällt man schnell in einen Lesefluss und kann gar nicht mehr aufhören, weiterzulesen. 


Link zum Arena Verlag: https://www.arena-verlag.de/

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