Schattendiebin. Die verbotene Wahrheit - Rezension

Bild- und Textquelle:
Ravensburger Buchverlag
Kurz und knapp:
Titel: Schattendiebin. Die verbotene Wahrheit
Autorin: Catherine Egan
Übersetzt von: Katharina Diestelmeier
Verlag: Ravensburger Buchverlag
Genre: Fantasy, Young Adult, Mystery
Seitenzahl: 480
Reihe: Band 2
Kurzmeinung: Leider wurde auch im zweiten Band nicht das gesamte Potential, das die Reihe bietet, genutzt. Trotzdem ein tolles, spannendes Buch mit interessantem Ende, das den Leser auf Band drei warten lässt.
Herzen: 4/5


Inhaltsangabe:
Julia und ihre Freunde sind auf der Flucht. Seit sie Casimir bestohlen hat, verfolgt er sie hartnäckig, und sie weiß genau, dass es nicht gut enden kann. Außerdem sind sie auf der Suche nach dem Mönch Ko Dan, der Einzige, der dem kleinen Theo helfen kann. Er versteht die Magie, die in Theo schlummert und mit ihm verbunden ist, und ist so ihre große Hoffnung. Nur mit ihm können sie Theo von der Magie trennen, doch die Zeit läuft ihnen davon. Mit jedem Tag wird es für Casimir leichter, sie aufzuspüren und ihnen Theo ein weiteres Mal wegzunehmen- nun aber für immer. Zudem hat Julia ein weiters Problem: Ihre Gabe, zu verschwinden, wird immer stärker und unheimlicher und sie beginnt sich zu fragen, wer oder was sie eigentlich ist...

Cover:
Ich muss zugeben, dass mir dieses Cover unerwartet gut gefällt, was dank der Farben aber eigentlich nicht verwunderlich sein sollte. Sie sind auffällig, abwechslungsreich und satt und somit nicht zu übersehen. Das Blumenmuster verstärkt diesen Effekt nur noch. Die Schrift ist wieder relativ schlicht, was einen interessanten Kontrast zum sonst so auffälligen Hintergrund bildet. Auch der intensive Blick der Frau gefällt mir ausgesprochen gut...

Schreibstil:
Ich bin mir ein wenig unsicher... Auf den ersten knapp hundertfünfzig Seiten hatte ich große Probleme, einfach im Buch anzukommen. Zum Teil musste ich mich regelrecht zum Lesen zwingen, um überhaupt voranzukommen, weswegen es wohl auch kein Wunder ist, dass ich über eine Woche für das Buch benötigt habe. Es könnte allerdings sein, dass das auch einfach an mir und meiner Motivation lag... Denn nach zweihundert Seiten wurde die Story für mich endlich spannend und nun konnte ich mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören. Im Fazit würde ich aber einfach mal behaupten, dass der Schreibstil sich stark verbessert hat, wenn auch immer noch mit so einigen kleinen Macken.

Meine Meinung:
Nach endlosen acht Tagen habe ich dieses Buch nun auch beendet und kann immer noch nicht ganz sagen, ob es an meiner Motivation (Ferienende) oder am Schreibstil lag. Denn nachdem ich für die ersten knapp zweihundert Seiten fast sieben Tage gebraucht habe, war der Rest dann innerhalb eines Tages weggelesen. Aber auch mal abgesehen davon sind mir noch einige andere positive sowie negative Dinge aufgefallen, die ich gerne mit euch teilen würde. Beginnen wir doch mit der Handlung: An diese hatte ich nach dem spannenden Ende des ersten Bandes eine relativ hohe Erwartung, da ich ebenfalls das Gefühl hatte, es könne noch viel aus der Story herausgeholt werden. Nach Beenden des Buches bin ich unentschlossen. Zum Teil war die Handlung unglaublich langgezogen, die Suche und das Versteckspiel zog sich immer weiter in die Länge und am Haupthandlungsstrang ist nicht wirklich viel Neues passiert. So hatte ich erwartet, dass alles auf ein großes Finale hinauslaufen würde, was im Endeffekt auch so war, nur nicht so, wie ich es mir vorgestellt und erwartet hätte. SPOILERWARNUNG Die Suche nach Ko Dan, um die sich das ganze Buch irgendwie dreht, war im Endeffekt sinnlos. Er ist tot und hatte selbst keine wirkliche Ahnung davon, was los ist. Für mich hat sich das ein bisschen so angefühlt, als hätte ich das gesamte Buch umsonst gelesen. Aber nur ein bisschen. SPOILER ENDE Denn dafür erfährt der Leser in den vielen Nebensträngen unglaublich Interessantes und Unerwartetes. Es werden so einige neue Handlungsstränge und Möglichkeiten eröffnet, sodass auch nach dem zweiten Band noch viel Potential für das Finale übrig ist. Viele neu aufgeworfene Fragen bleiben unbeantwortet, sodass der Leser sofort zum nächsten Band übergehen möchte. Besonders interessant ist hier das Unvorhersehbare, da man nie weiß, was auf der nächsten Seite geschehen wird und immer weiterlesen möchte, um ja nichts zu verpassen. Dieser Effekt hat bei mir zwar erst ab ungefähr der Hälfte des Buches eingesetzt, aber ab dann war es wirklich schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Erwähnt werden muss auch noch, dass ich ein wenig erwartet hätte, dass die Handlung mit jedem weiteren Band immer abgedrehter und unrealistischer wird. Dies war nicht der Fall. Zwar geht das ganze immer mehr in eine tiefe Fantasy-Richtung, aber auf eine sehr angenehm zu lesende Art. Von der Komplexität dieser neuen Welt war ich erstaunt und kann es gar nicht erwarten, mit dem endgültigen, finalen Band zu beginnen. Zum Teil hatte ich allerdings das Gefühl, dass die Autorin unbedingt unter Beweis stellen wollte, wie detailreich und genau ihre Welt wirklich ist, was nicht unbedingt hätte sein müssen, bestimmt aber auch kein Problem war. Die Charaktere haben mir in diesem Band ebenfalls um einiges besser gefallen, sie hatten mehr tiefe und Charakter und waren leichter zu verstehen, sodass man sich gut identifizieren konnte. Die Protagonistin Julia hat meiner Meinung nach ein unglaubliches, unerschöpfliches Potential und wurde von der Autorin gut und authentisch dargestellt. Sie entwickelt sich stetig weiter, hat starke Werte und ihre eigene Meinung, ist gütig zeigt Reue, kann aber auch schamlos und brutal sein, was die momentane Situation eben von ihr erwartet. Das macht sie zu einer starken, interessanten Protagonistin, von der man gerne noch mehr liest. Aber auch alle anderen Charaktere hatten mehr Tiefe als zuvor, was ja ein kleiner Kritikpunkt war. Sie blieben zwar immer noch relativ oberflächlich und schwer zu durchschauen, doch man lernt sie mit der Zeit immer besser kennen, sodass ich hoffe, sie alle im dritten Band endlich vollständig verstehen zu können. Die Liebesgeschichte hat sehr gut in die Handlung reingepasst und diese abgerundet, auch wenn ich das Gefühl hatte, die Autorin sei sich ein wenig unsicher, wer denn nun der Liebhaber sein soll.

Fazit:
Spannender zweiter Band, der- wie so oft- auch nicht wie ein unnötiger Zwischenband wirkt. Zum Teil zwar ein wenig langatmig und langweilig, aber um einiges besser als der Vorgänger.


Der Verlag: https://www.ravensburger.de/produkte/jugendbuecher/index.html

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