Riverdale. Der Tag davor - Rezension

Bild- und Textquelle:
cbt Verlag
Kurz und knapp:
Titel: Riverdale. Der Tag davor
Autorin: Micol Ostow
Übersetzt von: Doris Attwood
Verlag: Random House cbt
Genre: Young Adult
Seitenzahl: 352
Kurzmeinung: Ich hätte mehr erwartet... Eher etwas für Hardcore Riverdale-Fans, ohne Vorwissen weniger geeignet.
Herzen: 2/5




Inhaltsangabe:
Erstmals dürfen wir erfahren, wie es war, bevor Veronica nach Riverdale kam und alles seinen Lauf nahm. Wer war sie in New York und wie lief ihr Alltag ab? Ist sie wirklich das Mädchen, welches wir alle kennen und lieben gelernt haben? Und seit wann waren Jughead und Archie eigentlich zerstritten? Das und vieles mehr erzählen und beschreiben uns unsere Freunde in diesem Buch, wie sie alles erlebt haben, bevor Riverdale seinen Anfang nahm. Betty möchte bei ihrem Praktikum in Los Angeles groß rauskommen und tut alles dafür, um endlich ihren ersten Artikel schreiben zu dürfen, Jughead hat mit viel größeren Problemen zu kämpfen, die ihm erst nach und nach vollständig klar werden, und Archie hütet ein Geheimnis, das nie jemand erfahren darf...

Cover:   
Das Cover finde ich okay, denn insgesamt wirkt es sehr ansprechend und dank des dunklen Waldes mystisch und geheimnisvoll. Bei mir hat es allerdings nicht diesen "Wow-Effekt" ausgelöst, der vor dem Lesen schon viel ausmacht und mich positiv auf das Buch einstimmt. Aus diesem Grund werde ich es wohl nicht lange in Erinnerung behalten, auch wenn es im Großen und Ganzen sogar relativ schön ist.

Schreibstil:
Ich persönlich habe sehr lange gebraucht, um mich mit dem Schreibstil anzufreunden, und auch nach Beenden des Buches kann ich leider nicht behaupten, dass mir das Lesen ausschließlich leicht gefallen ist. Für meinen Geschmack war der Schreibstil einfach zu metapherlastig und kompliziert aufgebaut, sodass zumindest ich in der ersten Buchhälfte nach jeder Lesepause wieder etwas gebraucht habe, um in das Buch reinzufinden. Allerdings ist er wohl sehr passend und ähnlich zum Erzählerstil der Serie, was das typische Riverdale-Feeling hervorruft.

Meine Meinung:
Schon vor Beginn des Lesens hatte ich relativ hohe Erwartungen an das Buch, da ich die Serie gesehen habe und sie zum Großteil gar nicht so schlecht fand. Der stark angeteaserte Punkt der tiefen und unbekannten Geheimnisse der Hauptcharaktere, die nun gelüftet werden sollten, hat mich direkt angesprochen, sodass ich sehr erfreut war, als eine Freundin mir das Buch leihen konnte. Nach dem Lesen muss ich allerdings sagen, dass das genannte Thema nicht den Erwartungen entsprach, die ich beim Lesen des Klappentextes bekommen habe. Unbekannte "tiefe" Geheimnisse waren kein großes Thema oder sie waren schon bekannt und somit nichts Neues. Im Allgemeinen muss ich auch sagen, dass ich die Story nicht wirklich spannend fand, denn meiner Meinung nach war kein Spannungsbogen vorhanden und ich habe vergeblich auf überraschende Wendungen gehofft. Anders als sonst ist es mir deshalb auch relativ schwer gefallen, eine spoilerfreie Inhaltsangabe zu verfassen, denn ich konnte keinen roten Faden erkennen, dem das Buch folgt, und auch das Ende fand ich eher langweilig und mir hat der "Aha-Moment" gefehlt. Ich hatte nach dem Lesen eher das Gefühl, die Handlung rund um Riverdale noch weniger zu verstehen und noch mehr Fragen als zuvor zu haben.
Die Beschreibungen der Charaktere hingegen haben mir ziemlich gut gefallen, genauso wie der Punkt, dass der Schreibstil sich dem Charakter anpasst und der Redensart der Person folgt. Da die Hauptpersonen schon aus der Serie bekannt sind, musste sich die Autorin zu einem großen Teil nach deren Handlungen und Verhaltensmustern richten, und ich bin der Meinung, jenes hat sie sehr gut hinbekommen. Den Jughead aus dem Buch konnte man gut mit dem Jughead aus der Serie vergleichen, genauso wie Betty, Archie und Veronica. Hierbei war es natürlich etwas Neues, die Gedanken dieser Charaktere mitzubekommen, allerdings hatte ich trotzdem nicht das Gefühl, dadurch vieles zu erfahren, was ich zuvor noch nicht wusste oder was irgendwie relevant für den weiteren Verlauf der Story gewesen wäre. So wurde sich häufig mit Dingen aufgehalten, die für mich so unbedeutend und langweilig waren, dass ich jedes Mal fast begonnen hätte, Seiten nur noch zu überfliegen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass alle paar Kapitel Grafiken, Whatsapp-Chats oder Plakate mit eingebunden werden, die offensichtlich Abwechslung in die Handlung bringen sollen. Manchmal fand ich diese ziemlich passend und sie haben mir geholfen, die Story zu verstehen, meistens jedoch haben sie mich nur noch mehr verwirrt. Nach Ende eines Kapitels kommt plötzlich ein Chat zu einem ganz anderen Thema mit Namen von Usern, die man noch nie zuvor gehört hat, und man fragt sich, was überhaupt los ist. Ich hatte das Gefühl, dass das Spannung in die Handlung bringen sollte, da man als Leser noch unwissend war und langsam in Richtung Antwort geschoben wurde, ich jedoch fand es später fast nervig. Schön fand ich allerdings, dass das Buch- genau wie in der Serie auch- mit einem Prolog und Epilog von Jughead begonnen und geendet hat, sodass man sich ein wenig wie in einer Bonusfolge gefühlt hat.

Fazit:
Würde ich nur Hardcore-Fans der Serie empfehlen, denn neue Informationen über Charaktere und Handlungen sind so gut wie gar nicht vorhanden und ohne das Vorwissen kann es wohl sehr verwirrend sein. Ob einem der Schreibstil gefällt ist denke ich Ansichtssache, ich jedoch habe mich nicht so gut zurechtgefunden. Andere behaupten, es sei ein Muss für alle Riverdale-Fans. Ich denke, es ist ein Buch für zwischendurch, dank weniger Seitenzahlen und großer Schrift schnell durchzulesen, jedoch lange nicht nötig, um die Serie besser zu verstehen.


Der cbt Verlag: https://www.randomhouse.de/Verlag/cbj-Jugendbuecher/16000.rhd

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