Harry Potter und das verwunschene Kind - Rezension

Bild- und Textquelle:
Carlsen Verlag
Kurz und knapp:
Titel: Harry Potter und das verwunschene Kind
Autoren: Joanne K. Rowling, John Tiffany, Jack Thorne
Übersetzt von: Klaus Fritz, Anja Hansen-Schmidt
Verlag: Carlsen
Genre: Jugendbuch, Fantasy
Seitenzahl: 336
Reihe: Band 8
Kurzmeinung: Ein eigenständiges Buch, was mich positiv überrascht hat. Ist aber auf keinen Fall ein Muss für Harry Potter-Fans und die Frage nach dem Warum bleibt...
Herzen: 3,5/5


Inhaltsangabe:
Neunzehn Jahre nachdem der berühmte Harry Potter Voldemort besiegt hat, ist sein Sohn Albus endlich alt genug, um nach Hogwarts gehen zu können. Doch für Albus wird es dort nicht leicht, denn er hat mit dem gewaltigen Vermächtnis seiner Familie zu kämpfen, mit dem er eigentlich nichts zu tun haben möchte. Und auch für Harry selbst ist das Leben nicht gerade einfacher geworden, denn als überarbeiteter Angestellter des Zauberministeriums, Ehemann und Vater von drei Schulkindern hat man eine gewaltige Last zu tragen und mit Selbstzweifeln zu kämpfen. James dagegen blüht in der Rolle als Sohn Harry Potters auf und ist ganz der Junge, den alle auch in Albus sehen wollten. Als sich dieser dann mit Scorpius Malfoy anfreundet und die beiden einen Plan schmieden, um Harrys Fehler wieder gut zumachen, merken er und sein Vater schnell, dass das Böse oft von dort kommt, wo man es am wenigsten erwartet...

Cover:
Ein wirklich tolles und auffälliges Cover, welches gut zum Inhalt des Buches passt. Zu sehen ist eine Art Nest in Form eines Schnatzes, in dem ein kleiner Junge kauert; das "Verwunschene Kind". Die gelb-goldene Farbe gefällt mir sehr gut, sie ist nicht zu aufdringlich und trotzdem sehr angenehm anzusehen. Alles in Allem also ein sehr schönes, passendes Cover!

Schreibstil:
Dazu muss erstmal gesagt werden, dass dieses Buch in Form eines Skripts für ein Theaterstück geschrieben ist und man keinesfalls einen Schreibstil wie in den anderen sieben Harry Potter Bänden erwartet sollte. Das ganze Buch über erfährt man die Handlung über Dialoge und kleine Texte zu Beginn einer Szene, um wenigstens einen kurzen Überblick zu bekommen. Trotzdem hätte ich nicht gedacht, dass Emotionen durch solch einen Schreibstil so gut rübergebracht werden können und man merkt definitiv, dass Joanne K. Rowling ihre Finger im Spiel hatte.

Meine Meinung:
Als ich damals 2016 erfahren habe, dass es einen achten Harry Potter-Band geben soll, waren meine Gefühle dazu zwiegespalten. Einerseits war und bin ich ein riesengroßer Harry Potter-Fan und somit restlos begeistert, dass es einen neuen Band geben sollte, anderseits ziemlich überrascht und in gewisser Weise angstvoll, dass dieser neue Band die restliche Geschichte zerstören könnte. Auch nach dem Lesen stellt sich mir die Frage, warum dieses achte Buch geschrieben wurde, denn für mich ging dadurch ein wenig die Vorstellung der Zukunft meiner Lieblingscharaktere kaputt. Nun kann man nicht mehr seiner Fantasie freien Lauf lassen, wie es nach dem siebten Band mit nur kurzem Epilog noch sehr gut ging, sondern hat eine feste Vorstellung des Lebens von Ginny, Harry und co., welches mir persönlich gar nicht so gut gefallen hat. In meinem Kopf ist dieses auf jeden Fall ganz anders verlaufen... Sehr schade... Nun aber zu den Charakteren:
Die Protagonisten des Buches sind Albus Severus Potter und Scorpius Malfoy, die sich genau wie Harry und Ron im Zug nach Hogwarts treffen und sofort beste Freunde werden. Die beiden haben mir als Charaktere sogar sehr gut gefallen, denn sie geben durch ihre verschiedenen Persönlichkeiten und Meinungen zu einigen Dingen sehr gute Hauptpersonen ab und man kann sich gut in sie hineinversetzen, soweit das bei so einem Schreibstil möglich ist. Albus wirkte dadurch, dass er nicht alles, was sein Vater tut und lässt, gutheißt, sehr authentisch und wie ein typischer Teenager eben, was das ganze nochmal verstärkt hat. Scorpius ist so ganz anders als sein Vater damals, und genau das hat ihn mir sympathisch gemacht, nicht, weil ich Draco gar nicht mochte, sondern weil das einfach sehr real und logisch ist. Als Teenager will man entweder genauso sein wie die Eltern oder eben ganz anders.
Harry, Ron und Hermine dagegen haben mir nicht besonders gefallen, ich konnte sie fast gar nicht wiedererkennen, so anders waren sie als in den vorherigen Teilen. Ron sollte irgendwie die Witzfigur darstellen, was ihm aber gar nicht gut gestanden hat, Hermine wirkte nicht mehr besonders helle und Harry war nicht mehr so liebenswürdig und selbstlos wie zuvor. Ginny dagegen mochte ich wieder sehr gerne, sie wurde ziemlich genauso dargestellt wie in den anderen Bänden, was sie mir sehr sympathisch gemacht hat, denn wer mochte sie damals nicht?
Im Großen und Ganzen fand ich die Story sogar sehr gut und hätte sie nichts mit Harry Potter zu tun gehabt, hätte sie fünf Herzen von mir bekommen. So aber nicht, denn für mich wurde dadurch die Magie der Reihe zerstört. Ich hatte mich darauf eingestellt, die Reihe nach sieben Bänden zu beenden, und dann kommt dieser achte Band daher und ich verstehe den Sinn dahinter nicht mehr... (Haha ein Reim) Viele mögen es ja gut finden, dass Harry und Draco sich in diesem Buch verstanden haben, für mich war das eher langweilig und unrealistisch.

Fazit:
Im Gesamten ist die Rezension jetzt schlechter geworden, als sie eigentlich werden sollte, aber im Endeffekt sind mir dann doch relativ viele negative Dinge aufgefallen. Das Buch hat mir aber eigentlich sehr gut gefallen, nur dass es halt als achter Band gewertet wird, finde ich nicht besonders schlau. Wäre es eine Zusatzgeschichte, wäre ich gleich ganz anders in die Story eingestiegen und rangegangen. Trotzdem dreieinhalb von fünf Herzen von mir, da es auch sehr viele positive Aspekte zu sehen gab.


Verlag: https://www.carlsen.de/

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