Elena. Ein Leben für Pferde. In letzter Sekunde - Rezension

Bild- und Textquelle:
Planet! in der Thienemann-
Esslinger Verlag GmbH
Kurz und knapp:
Titel: Elena. Ein Leben für Pferde. In letzter Sekunde
Autorin: Nele Neuhaus
Übersetzt von: /
Verlag: Planet! in der Thienemann- Esslinger Verlag GmbH
Genre: Kinder-/ Jugendbuch
Seitenzahl: 352
Reihe: Band 7
Kurzmeinung: Abwechslungsreicher siebter Band, der mir nach den letzten Bänden sogar richtig gut gefallen hat! Die lebendigen Beschreibungen haben mir das Lesen auch nicht gerade schwer gemacht;)
Herzen: 4/5



Inhaltsangabe:
Als Elena und Melike die Strecke für die Reiter-Rallye abreiten, entdecken sie durch Zufall zwei völlig verwahrloste, kranke Pferde, die seit Ewigkeiten nicht mehr richtig gefüttert worden sein müssen. Das kann Elena natürlich nicht mit ansehen, kauft die beiden kurzerhand ihrer aufgebrezelten Besitzerin ab und rettet sie somit vor dem Schlachter, Den Hengst Priamos schließt sie sofort ins Herz und kümmert sich liebevoll um ihn, damit er sich schnell von seinen Verletzungen erholt. Schon bald erfahren die Freunde die Gründe des schlechten Zustandes der Pferde, die viele weitere Fragen aufwerfen. Das können Elena und Melike natürlich nicht auf sich beruhen lassen, und stellen gemeinsam mit Farid und Tim Nachforschungen an, wegen denen sie schnell auf ein dunkles Geheimnis stoßen...

Cover:
Auch dieses Cover gefällt mir sehr gut, die Farbverläufe und Aquarell-Töne harmonieren schön miteinander und versetzen den Leser direkt in eine angenehme Stimmung. Nachdem ich der Neuauflage der Cover lange skeptisch gegenüberstand, bin ich nun auch ein großer Fan dieser und finde, sie sehen nebeneinander im Regal einfach nur fantastisch aus.

Schreibstil:
Dieser hat mir um einiges besser als der des vorherigen Bandes gefallen, und das will schon etwas heißen, denn den des letzten Bandes fand ich ebenfalls ziemlich gut. Mir gefallen die lebendigen Beschreibungen und der zum Teil sehr umgangssprachliche Schreibstil, da man sich dadurch näher an der erst sechzehn Jahre alten Protagonistin fühlt.

Meine Meinung:
Beim Schreiben dieser Rezension ist dieser Band der erste der Reihe, den ich erst einmal gelesen habe. Somit kann ich mir hier auch keine so genaue Meinung bilden, wie bei den anderen Rezensionen, aber das erste Lesen sagt ja sowieso oft am meisten aus. Und bei diesem Buch kann ich ein dickes Lob an die Autorin aussprechen, denn wenn ich ehrlich bin, hatte ich nach den letzten Bänden keine so hohen Erwartungen. Somit bin ich nach dem Lesen nun sehr überrascht und froh, wie gut mir das Buch im Endeffekt gefallen hat und dass die Reihe meiner Meinung nach noch die Kurve gekriegt hat, womit ich nicht gerechnet hätte. Der einzige wirkliche Kritikpunkt, den ich aber schon seit dem dritten Band an die Reihe habe, ist das zum Teil sehr Unrealistische. Wenn man alles zusammenzählt, hat Elena mit diesem siebten Band das fünfte Verbrechen aufgeklärt und ebenfalls schon über fünf Leute ins Gefängnis gebracht, was für eine sechzehnjährige schon eine ziemlich herausragende Leistung ist. Für mich wurde es so im jüngeren Alter zum Teil immer schwieriger, sich mit ihr zu identifizieren, da mir noch nie so etwas Aufregendes passiert ist und mir auch nicht jedes Verbrechen vor die Füße fällt. Genau das scheint bei Elena aber der Fall zu sein, und das Ganze erinnert mich sehr an die Kinderserie "Pfefferkörner", von der ich so ungefähr jede Folge geschaut habe. Deswegen denke ich auch, dass mir das Buch im jüngeren Alter sehr gut gefallen hätte, da ich Krimis geliebt habe, und das Buch erinnert ja zumindest an einen Kinderkrimi. Der Punkt, dass ansonsten das Leben auf dem Reiterhof sehr realistisch dargestellt wird, macht die weniger authentische Verbrecherjagd in diesem Band aber wieder wett. Außerdem fand ich, dass die Autorin es- anders als in den vorherigen Bänden- einigermaßen gut hinbekommen hat, das Ganze nicht ganz ins komplett Verrückte abdriften zu lassen, auch wenn es immer noch einige Stellen gab, über die ich nur lachen konnte. Einige Situationen, die in diesem Buch geschildert werden, sind nämlich wirklich nicht besonders realistisch, vor allem nicht, wenn sie am laufenden Band passieren.
Ansonsten finde ich, hat die Autorin das gesamte Buch sehr logisch aufgebaut und ich bin gut mitgekommen. Der Wechsel zwischen Spannung und Melancholie hat mir gut gefallen und es wurde von keinem der beiden zu viel auf einmal verwendet. Trotzdem steigt der Spannungsbogen stetig in die Höhe und sinkt erst auf den allerletzten Seiten wieder, was es quasi unmöglich macht, mit dem Lesen aufzuhören. So habe ich das Buch innerhalb von drei Stunden an einem Stück durchgelesen, ohne irgendeine Art von Langeweile zu empfinden. Ich bin der Meinung, dass genau die Dinge, die ich zuvor kritisiert hatte, hier gut und logischer als zum Beispiel im fünften Band ausgebügelt wurden. SPOILER. Deshalb bin ich auch sehr glücklich, dass Elena und Tim sich wieder verstehen und sogar so etwas wie Freunde geworden sind. Tim wurde mir in diesem Band immer sympathischer und ich konnte seinen Charakter sehr gut leiden- sogar mehr, als er noch mit Elena zusammen war, denn endlich zeigt er, was er fühlt und versucht nicht, immer alles auf eigene Faust erledigen zu wollen. Gina ist langsam zu einem meiner Lieblingscharakter herangewachsen, was ich nach dem fünften Band niemals gedacht hätte. Leider hat eine Szene mir dieses Gefühl wieder ein bisschen kaputt gemacht, denn mit ihren elf Jahren sollte sie eigentlich in der Lage sein, ein wenig selbstständig zu denken. Schade fand ich, dass Niklas nur so eine kleine Rolle gespielt hat, denn mit seiner ehrlichen, süßen Art zählte er immer zu meinen Lieblingscharakteren. Nachdem Ariane im letzten Band ja fast freundlich zu Elena war, bin ich fast froh, dass sie und Christian sich wieder getrennt haben und sie wieder ihren alten Charakter zurückerhalten hat, denn so gehört er für mich zu ihr. SPOILER ENDE.
Zum Ende hin möchte ich noch kurz anmerken, dass Elena mit ihren sechzehn Jahren oft noch sehr kindisch rüberkommt, was mich aber nicht gestört hat. Wenn man es allerdings mit Charakteren aus anderen Büchern im selben Alter vergleicht, ist das Ganze schon fast lustig. Man sollte sich aber immer vor Augen führen, dass es ein Kinderbuch ist, wodurch ihr Verhalten irgendwie gerechtfertigt wird.

Fazit:
Meine Erwartungen wurden haushoch übertroffen und ich kann das Buch jedem empfehlen- auch denen, die genau wie mir die letzten Bände nicht so gut gefallen haben. Wer Pferde leibt, ist hier sicher richtig aufgehoben, aber auch jeder, der eine süße Liebesgeschichte erwartet, ist hier goldrichtig. An Spannung mangelt es sicherlich auch nicht, hier merkt man schnell, das Nele Neuhaus auch Krimiautorin ist.



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