Elena. Ein Leben für Pferde. Eine falsche Fährte - Rezension

Bild- und Textquelle:
Planet! in der Thienemann-
Esslinger Verlag GmbH
Kurz und knapp:
Titel: Elena. Ein Leben für Pferde. Eine falsche Fährte
Autorin: Nele Neuhaus
Übersetzt von: /
Verlag: Planet! in der Thienemann- Esslinger Verlag GmbH
Genre: Kinder-/ Jugendbuch
Seitenzahl: 320
Reihe: Band 6
Kurzmeinung: Sehr spannend und erfrischend zu lesen, mit viel Abwechslung und Humor in der Handlung. Kommt aber nicht mehr an die vorherigen Bände ran.
Herzen: 3/5



Inhaltsangabe:
Elena ist restlos glücklich. Mit ihrem Freund Farid läuft alles gut und es fühlt sich besser an denn je, mit ihm zusammen zu sein. Doch dann retten Elena und ihre beste Freundin Melike ein verletztes Reh, das von einem großen Hund halb-tot gebissen wurde. Ist das überdurchschnittlich große Tier etwa ein Wolf, der in den Wäldern rund um den Amselhof sein Unwesen treibt? Sind durch ihn die Pferde und vor allem die Fohlen auf dem Hof in Gefahr, die erst vor wenigen Tagen geboren wurden? Schnell kommen Elena und ihre Freunde einem Geheimnis auf die Spur, das noch sehr gefährlich für Menschen sowie Tiere werden könnte...

Cover;
Ich muss sagen, dass ich mich mit den neuen Covern im Laufe der Reihe immer mehr angefreundet habe und sie nun echt okay finde. Ich mag die Aquarell-ähnlichen Farben hinter dem Schatten einer Reiterin, die das ganze sehr spannend wirken lassen. Insbesondere bei dem Cover dieses Bandes gefällt mir die Farbauswahl ausgesprochen gut, da die Übergänge sehr gelungen sind und die Blau- Grün- und Weißtöne schön miteinander harmonieren.

Schreibstil:
Auch nach einem weiteren Band gefällt mir der Schreibstil noch immer und ich komme gut mit ihm zurecht. Ich habe das Gefühl, er entwickelt sich gemeinsam mit Elena weiter, wodurch man als Leser hautnah bei ihren Erlebnissen dabei ist und eine schöne Bindung zu ihr aufbaut.

Meine Meinung:
Nun habe ich die Reihe auch schon bald wieder durch, denn nur noch ein Band fehlt mir bis zum momentanen Ende. Leider muss ich zugeben, dass sich die Reihe für mich zum schlechteren hin entwickelt hat. Die ersten drei bis vier Bände fand und finde ich grandios und könnte sie nach dem Beenden des Buches direkt wieder in die Hand nehmen. Diesen sechsten Band habe ich vor der Rezension nun zum zweiten Mal gelesen und muss sagen, dass ich hier nicht das dringende Bedürfnis verspüre, die Handlung direkt noch einmal mitzuerleben. Wie ich schon vor mehreren Rezensionen angesprochen hatte, habe ich beim Lesen langsam aber sicher das Gefühl, in einer dieser Kinderdetektivserien gelandet zu sein, was ja aber nicht unbedingt etwas Schlechtes ist. Dass Elena und ihre Freunde in jedem Band irgendeinen großen, gefährlichen und starken Verbrecher überführen und in die spannendsten Situationen kommen, wirkt leider auf mich immer unrealistischer und wenig ernst zu nehmen. Vielleicht bin ich aber auch einfach zu alt, denn schließlich ist die Reihe für zwölfjährige und älter empfohlen. Eine andere Sache, die mir in diesem Band stark aufgefallen ist, ist, dass die Autorin anscheinend versucht, viele der Dinge, die einige Leser in den letzten Bänden nicht so gut fanden, auszubügeln und befriedigend zu beenden. Hierzu zählt zum Beispiel Tims Verhalten, das nun versucht wird, logisch zu erklären. Ich hatte dadurch aber nur noch mehr das Gefühl, dass Tims kompletter Charakter irgendwie eine Lüge ist, da dieser sich in jedem Band um hundertachtzig Grad wendet und ich mir am Ende nicht mehr sicher war, welcher jetzt der "wahre" Tim ist. Aber auch dieser Punkt könnte jüngeren Lesern gut gefallen und viel Spannung in die Handlung bringen. Gut und interessant fand ich auch die Charakterwendungen vieler Personen, die ich vorher regelrecht gehasst habe. SPOILER. So kann ich nun Ariane, Gina und Tims Vater wirklich gut leiden und hoffe, sie alle werden noch größere Rollen im nächsten Band zugeschrieben bekommen. Bei ihnen fand ich das Ganze im Gegensatz zu Tim auch sehr authentisch, sodass es mir auch nicht schwer viel, sie alle mit ihrer humorvollen, doch sehr sympathischen Art ins Herz zu schließen. SPOILER ENDE.
Ich finde, vor allem am Spannungsbogen und den wichtigen Schlüsselmomenten merkt man gut, dass Nele Neuhaus auch Krimi-Autorin ist. Sie versteht es, Momenten eine ganz besondere Stimmung zu verleihen, sodass man mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören will. Auch die Beschreibungen von Orten und Personen wirken sehr lebendig und Elenas Alter gerecht angepasst. Manchmal habe ich allerdings das Gefühl, dass sie zum Teil arg kindisch ist. Ich bin ungefähr in dem selben Alter wie sie und muss sagen, dass sie an vieles regelrecht naiv und ohne bestimmte Allgemeinbildung herangeht, die man in dem Alter eigentlich haben sollte. In anderen Momenten wirkt sie hingegen so viel älter als sie eigentlich ist, was das Ganze wieder ausgleicht und für mich gewissermaßen süß macht.

Fazit:
Ein Buch, dem leider der Spannung wegen immer mehr unrealistische Elemente hinzugefügt werden, was es für den Leser immer schwerer macht, sich zu identifizieren. Allerdings muss man die Charaktere einfach lieben, denn die Autorin versteht es, sie lebendig und nah am Leser zu beschreiben. Nach sechs Bänden habe ich schon das Gefühl, selbst mein Leben lang auf dem Amselhof zu leben und mich dort perfekt auszukennen...


Wie immer findet ihr hier den Link zum Verlag: https://www.thienemann-esslinger.de/planet/

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