Ein Bild von dir - Rezension

Bild- und Textquelle:
Rowohlt Polaris
Verlag
Kurz und knapp:
Titel: Ein Bild von dir
Autorin: Jojo Moyes
Übersetzt von: Karolina Fell
Verlag: Rowohlt Polaris
Genre: Liebesroman, Fiktion
Seitenzahl: 544
Reihe: Band 2 (Band 1 ist die Vorgeschichte, muss man aber nicht gelesen haben, um Band 2 zu verstehen)
Kurzmeinung: Ein wirklich berührendes und mitreißendes Buch, welches zum Nachdenken anregt. Mit viel Herz erzählt und extrem fesselnd.
Herzen: 5/5



Inhaltsangabe:
Während in Frankreich der erste Weltkrieg tobt, versuchen Sophie und ihre Familie stark zu sein und müssen hart ums Überleben kämpfen, denn Essen ist knapp. Als sie und ihre Schwester Hélène dann auch noch die Deutschen in ihrem Restaurant durchfüttern müssen, ohne dafür irgendeine Entschädigung zu bekommen, wissen die beiden bald nicht mehr, was zu tun ist, denn beide Ehemänner müssen an der Front kämpfen und sie machen sich große Sorgen um sie. Die Deutschen haben ihnen so gut wie alles weggenommen, nur ein Bild, welches ihr Mann Éduoard von ihr gemalt hat, ist Sophie geblieben, und das ist das wichtigste, was sie hat... Knapp hundert Jahre später lebt Liv, deren Mann vor etwa vier Jahren viel zu früh gestorben ist. Von ihm hat sie nur noch das selbst entworfene Haus und ein Bild, was er ihr geschenkt hat. Der Maler: Éduoard. Das Modell: Sophie. Als ihr dies genommen werden soll, ist sie bereit alles zu opfern...

Cover:
Das Cover passt einfach perfekt zum Buch und die Farbauswahl ist wirklich schön. Zu sehen ist eine Frau, welche auf einem Feld steht und einen Zettel in der Hand hält. Die Frau wird wohl Sophie sein, und im Hintergrund sieht man demnach das Dorf St. Péronne, in dem Sophie lebt.

Schreibstil:
Der Schreibstil ist flüssig und sehr emotional geschrieben. Es ist ernsthaft, trotzdem aber auch humorvoll auf eine gewisse Art. Das gesamte Buch ist extrem fesselnd und man möchte es gar nicht mehr aus der Hand legen. Jojo Moyes versteht einfach, wie man den Leser mitreißen kann und fast zum Weinen bringt.
Noch kurz als Erklärung: Das Buch besteht aus zwei verschiedenen Geschichten, die durch ein Gemälde verknüpft sind. Sophie im ersten Weltkrieg 1916 und Liv im Jahre 2006, die beide dieses eine Bild lieben. Jojo Moyes hat es grandios hinbekommen, diese beiden Geschichten interessant und logisch zu verbinden.

Meine Meinung:
Das Buch war eigentlich nur ein Zufallskauf, denn ich sah es in einer kleinen Buchhandlung und hatte keine Bücher mehr, die ich lesen könnte. Also kaufte ich es auf gut Glück, denn das einzige was ich über dieses Buch wusste war, dass es eine grandiose Autorin geschrieben hat. Also musste das Buch eigentlich auch gut sein. Und ich wurde nicht enttäuscht: Es war eins der emotionalsten und berührendsten Bücher, die ich seit Langem gelesen habe. 
Im ersten Teil des Buches geht es ausschließlich um Sophie und ihre Familie, welche im ersten Weltkrieg leben und hart ums Überleben zu kämpfen haben. Zu dieser gehören ihre Schwester Hélène, deren Mann genauso wie Sophies an der Front kämpfen muss, ihr Bruder Aurélien und Hélènes Kinder Jean und Mimi. Sie führen ein Hotel namens Le Coq Rouge, dass aber schon lange nicht mehr als Hotel genutzt wird (alles ist zerstört), sondern nur noch als kleines Restaurant, in dem sich die Dorfbewohner zum Geschichten austauschen treffen. Nun aber befiehlt der neue Kommandant Friedrich Hecken, dass die Deutschen ab jetzt dort essen werden und Sophies Familie jeden Abend etwas Gutes für sie kochen soll. So ziehen sie die Missgunst der anderen Dorfbewohner auf sich, denn jeden Abend riecht man den köstlichen Geruch des Essens, dass Sophie und Hélène für die Deutschen kochen, während sie selbst Hunger leiden müssen und ganz abgemagert sind. Für Sophie ist der einzige Vorteil, dass sie sich manchmal heimlich etwas von dem Essen der Deutschen abzweigen kann, und so wenigstens ein wenig in den Magen bekommt und den anderen Dorfbewohnern etwas abgeben kann. 
Der Kommandant ist sehr an dem Gemälde "Jeune Femme" interessiert, welches Sophie zeigt, schaut sich dieses häufig an und möchte darüber reden. Sophie fühlt sich anfangs angegriffen, denn das Bild ist das einzige, was ihr noch von ihrem Mann geblieben ist, später redet sie aber sogar ein wenig mit ihm darüber.
Die Geschichte rund um Sophie ist wirklich berührend und führt einem nochmal vor Augen, was damals alles schreckliches passiert ist. Jojo Moyes erzählt das ganze so ergreifend und fesselnd, dass man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen möchte, auch wenn man einige wirklich schreckliche Dinge mitbekommt. Das Buch ist ehrlich, ernsthaft und gefühlvoll geschrieben, einfach ein tolles Leseerlebnis. Die Charaktere sind so genau beschrieben das man sie vor Augen hat und man kann sich sogar vorstellen, wie die eigentlich nicht so wichtigen Menschen aussehen.
Im zweiten Teil des Buches geht es hauptsächlich um Liv Halston, die knapp hundert Jahre nach Sophie lebt und deren Mann vor vier Jahren viel zu jung an Herzschwäche gestorben ist. Sie lebt in dem von ihm entworfenen riesigen Haus, dass für sie aber eher erdrückend ist. Ihr kostbarster Besitz ist das Bild von Sophie, welches ihr Mann ihr auf ihrer Hochzeitsreise geschenkt hat. Er hat es für wenig Geld einer Frau abgekauft, die gerade die Wohnung ihrer verstorbenen Mutter ausräumt und es nicht mehr braucht. Nur das Liv nicht weiß, dass Sophie auf dem Bild abgebildet ist und wie die ergreifende Geschichte dahinter ist. Seit vier Jahren ist sie nicht mehr ausgegangen, doch dann trifft sie Paul und ist auf einmal nicht mehr ganz so unglücklich, wie sie es bis vor kurzem noch war. 
Dann soll ihr aber ihr Bild von einer Firma, die "gestohlene" Kunstwerke findet und an den "richtigen" Besitzer zurückgibt, weggenommen werden und sie findet raus, dass Paul bei dieser Firma arbeitet. Sie will das Bild aber nicht hergeben und es kommt zu einem Gerichtsverfahren, welches schon bald zu eskalieren droht...
Nachdem ich mich erst mal in der Geschichte von Liv zurechtgefunden hatte, war diese bald genauso ergreifend und rührend wie die von Sophie und durch sie denkt man mal ernsthaft über solch schwierige Themen nach. Es gab einige überraschende Wendungen und die ganze Zeit über bleibt es spannend. Das st nämlich so eine Geschichte wo es gut sein kann, dass es kein Happy End gibt...
Den Wechsel zwischen den Zeiten hat Jojo Moyes wirklich gut hinbekommen und gut verknüpft und man erfährt erst ganz am Ende, was denn eigentlich aus Sophie geworden ist.
Um ehrlich zu sein habe ich jetzt noch nicht mal die Hälfte aller Charaktere erwähnt, die zum Teil relevant für die Geschichte sind, aber die könnt ihr dann ja selbst beim Lesen kennenlernen. Man könnte auch noch so viel zur Story sagen, aber dann würde die Rezension zehn Seiten lang werden, und das ist denke ich nicht so toll. Aber was noch gesagt werden muss ist, dass ich die Entwicklung der Charaktere und der Geschichte super interessant und spannend finde und mir deswegen die Geschichte so gut gefallen hat.

Fazit:
Eine gefühlvolle, berührende und nachdenkliche Geschichte mit tollen Charakteren und tollem Schreibstil. Kann ich jedem empfehlen, es lohnt sich auf jeden Fall. Hat definitiv 5/5 Herzen verdient!



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