Biss zur Mittagsstunde - Rezension

Bild- und Textquelle:
Carlsen Verlag
Kurz und knapp:
Titel: Biss zur Mittagsstunde
Autorin: Stephenie Meyer
Übersetzt von: Sylke Hachmeister
Verlag: Carlsen
Genre: Young Adult, Fantasy
Seitenzahl: 560
Reihe: Band 2
Kurzmeinung: Emotionales, tiefgründiges Buch, das an einigen Stellen allerdings doch sehr langgezogen ist.
Herzen: 3/5



Inhaltsangabe:
Bella und Edward sind glücklich zusammen, und es scheint so, als würden sie für immer zusammen bleiben können. Doch einzig und allein ein kleines Missgeschick von Seiten Bellas wird ihr fast zu Verhängnis und Edward merkt, dass sie so nicht weiterleben können. Er muss sie verlassen, um sie vor ihm und seiner Familie zu schützen. Innerhalb weniger Minuten bricht Bellas gesamte Welt zusammen und nur ihre Freundschaft zu Jacob Black hält sie noch aufrecht. Kann es wirklich sein, dass Edward sie nie geliebt hat und so einfach verlassen konnte? Das Loch in ihrer Brust wird immer größer, aber Jacob scheint die Kraft zu haben, es wieder zu verschließen. Doch dann erfährt Bella, dass Edward in größter Gefahr schwebt und sie weiß: Sie muss zu ihm, was es auch kostet...

Cover:
Das Cover ist ziemlich ähnlich zu dem des ersten Bandes aufgebaut, nur der Grundfarbton ist anders. So sieht das Ganze im Regal aber sehr schön und zusammenpassend aus und erzeugt genau wie beim vorherigen Band direkt die richtige Stimmung zum Lesen des Buches. Das Symbol allerdings passt meiner Meinung nach nicht wirklich zum Inhalt...

Schreibstil:
An diesem habe ich rein gar nichts auszusetzen, wie ich es schon vom ersten Band kannte war der Schreibstil, flüssig, tiefgründig und trotzdem leicht zu lesen. Trotz des eher langweiligen Inhalts möchte man mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören und zumindest ich habe die ersten vierhundert Seiten an einem Stück durchgelesen.

Meine Meinung:
Ich möchte eine kurze Spoilerwarnung aussprechen, da ich ohne wohl nicht auskommen werde.
Genau wie beim vorherigen Band bin ich mir wirklich unsicher, was ich von diesem Buch halten soll. Mir fallen auf einen Schlag sowohl so einige positive wie auch negative Kritik ein, ich bin mir nur nicht sicher, welche nun überwiegt. Beginnen wir erstmal mit dem wichtigsten: Der Handlung und dem Inhalt. Von dieser war ich ehrlich gesagt ein bisschen enttäuscht. Nach dem Ende des ersten Bandes hatte ich irgendwie erwartet, dass es nun ganz rasant und spannend weitergehen würde, da Bella und Edward endlich zusammen sind. Falsch gedacht. Dank Edwards völlig unbegründeten und unnötigen Entscheidung, zu gehen, lebt Bella nun ein Leben ohne Vampire und angeblichen Gefahren. Sie verfällt in tiefe Depressionen, und das über geschlagene dreihundert Seiten des Buches. Irgendwie wirkte das Ganze dadurch eher wie ein eingeschobener Zwischenband, den man leicht auf fünfzig Seiten hätte abkürzen können. Aus der Handlung haben wir eigentlich nichts Neues mitgenommen, außer das erste Zusammentreffen mit den Volturi, was wohl noch wichtig werden könnte. Der Rest ist im Endeffekt unwichtig, da Bella und Edward ja doch wieder zusammen sind. Somit bin ich der Meinung, man könnte den Band eigentlich überspringen, eine zwei-minütige Zusammenfassung würde wohl locker reichen, um den nächsten Band verstehen zu können. Bellas völliges Abschalten aus dem Leben wirkt zwar authentisch und man fühlt wirklich mit ihr, man sollte sich aber mal vorstellen, jeder Teenager würde so auf das Ende einer Beziehung reagieren... Leider bekommt Edward durch diese Wendung der Handlung in diesem Buch keinen bemerkenswerten Auftritt mehr, was ich echt schade finde, da ich ihn eigentlich wirklich gern hatte. So war er den Großteil des Buches einfach weg und ich konnte ihn immer weniger leiden, vor allem, da er so ohne wirkliche Erklärung gegangen ist. Auch, als er dann auf den letzten Seiten wieder eine wichtige Rolle spielt, fand ich seine Handlungen eher nervig und nicht nachzuvollziehen, genau wie der Punkt, dass Bella ihm ohne weiteres verzeiht und nicht einmal ein klitzekleines bisschen auf ihn wütend ist. Deswegen bin ich so froh, dass es Charlie gibt... Jacob hat für mich das ganze Buch gerettet, denn Leute: Wie kann man ihn bitte nicht gern haben? Klar, er ist ein wenig naiv, aber das wirkt so süß und herzlich auf mich, dass es gar nicht weiter schlimm war. Auch, als es Bella so richtig mies ging und alle ihre Freunde die Flucht ergriffen hatten, war er für sie da und hat sie weiterhin ganz normal behandelt, sodass Bella einzig und allein durch ihn noch aufrecht stand. Alle Szenen mit Jacob haben mir unglaublich gut gefallen, und da das doch so einige waren, war ich sehr froh darüber. Leider, leider hatte ich stark das Gefühl, das Bella Jacob irgendwie ausgenutzt hat, denn kaum hört sie wieder etwas von Edward, ist er vergessen. Das fand ich super schade, da er sie unterstützt, ihr geholfen und zu ihr gehalten hat und sie das nicht wirklich wertschätzt. Dank der oben genanten Punkte bin ich so was von im "Team-Jacob" und freue mich auf weitere tolle Szenen mit den Beiden zusammen.
Eine Sache, die mir unglaublich gut gefallen hat, muss ich noch ansprechen. Trotz der meiner Meinung nach eher langweiligen Handlung wirkte das Buch super spannend und ich konnte es gar nicht aus der Hand legen, sodass ich es ohne lange Pausen durchgelesen habe. Hier ein riesengroßes Lob an die Autorin, deren Schreibstil sich unglaublich verbessert hat und von der ich jedes weitere Buch mit Freuden lesen würde. Nach den ersten circa dreihundertfünfzig Seiten wurde das Buch dann übrigens noch richtig spannend, man hat so viele neue Orte und Personen kennengelernt und ist fast gar nicht mehr mitbekommen, so schnell wie die Story im Vergleich zu davor vorangeschritten ist. Wäre das gesamte Buch in diesem Stil gewesen, hätte es von mir viel mehr Herzen gegeben.

Fazit:
Ein zum Großteil eher ruhiger, fast langweiliger Roman mit allerdings unglaublichen Schreibstil, wegen dem ich es gar nicht aus der Hand lege konnte. Zum Teil zwar wirklich deprimierend, aber für mich hat Jacob alles gerettet, denn er ist so eine herzliche, liebenswerte Person, dass man ihn einfach gern haben muss.


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