Beautiful Liars. Verbotene Gefühle - Rezension

Bild- und Textquelle:
Ravensburger
Buchverlag
Kurz und knapp:
Titel: Beautiful Liars. Verbotene Gefühle
Autorin: Katharine McGee
Übersetzt von: Franziska Jaekel
Verlag: Ravensburger
Genre: Jugendbuch, Science Fiction
Seitenzahl: 512
Reihe: Teil 1
Kurzmeinung: Liebe, Lügen, Hass, Freundschaft... Im spannenden Auftakt dieser Reihe ist alles enthalten. Macht euch auf Charaktere gefasst, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. 
Herzen: 5/5



Inhaltsangabe:
Fünf Jugendliche, die alle im atemberaubenden tausend Stockwerke hohen Tower in New York leben, könnten unterschiedlicher nicht sein. Die umwerfend schöne Avery, die im obersten Stockwerk lebt, kann sozusagen alles bekommen- nur das eine nicht, was sie schon ihr Leben lang will: Das quälende Geheimnis um ihre Liebe zu ihrem Adoptivbruder Atlas zerreißt sie jeden Tag ein bisschen mehr, denn niemand darf davon erfahren. Ihre beste Freundin Leda hütet das selbe Geheimnis- die Liebe zu Atlas-, und kein Preis ist ihr zu hoch, um ihr Ziel zu erreichen. Eris hingegen hat viel schwerwiegendere Probleme, denn als sie in eines der unteren Stockwerke ziehen muss, bricht ihre Welt zusammen und sie hat große Probleme, ihre alte Fassade aufrechtzuerhalten. Watt und Leda sind in das Leben im unteren Teil des Towers hineingeboren- er ein genialer Hacker, sie ein Dienstmädchen, das Schwierigkeiten hat, die Monatsmiete zusammenzukriegen. Beide werden nicht nur ihr Herz in der Welt der Schönen und Reichen in den oberen Stockwerken verlieren...

Cover:
Ein wunderschönes, herausstechendes Cover, wegen welchem wohl viele dieses Buch gekauft haben. Die dunklen Farben im Hintergrund heben das Mädchen im rosafarbenen Kleid nochmal hervor und dank dem Glitzer wirkt es sehr geheimnisvoll und ein wenig magisch.

Schreibstil:
Den Schreibstil kann ich an diesem Punkt nur loben, denn ich hatte keine Probleme beim Lesen und konnte es in einem Rutsch durchlesen. Insgesamt ist er sehr leicht und angenehm, was das Vorankommen im Buch sehr einfach macht, und zumindest ich war von Anfang an wie gefesselt von diesem Buch und konnte mit dem Lesen gar nicht mehr aufhören.

Meine Meinung:
Ich denke, erst einmal ist es wichtig zu erwähnen, das ich den ersten Teil der "Beautiful Liars-Reihe" schon dreimal gelesen habe und somit vielleicht ein klitzekleines bisschen voreingenommen war, da ich den spannenden Inhalt schon kannte. Hierbei ist es aber wieder etwas Besonderes, dass mir auch nach dem mehrmaligen Lesen nicht langweilig geworden ist und ich das Buch ohne Zögern ein weiteres Mal lesen würde, was man bestimmt nicht von jedem Werk behaupten kann. Auch die Story hat mich von Beginn an fasziniert, denn erstmal liebe ich alle Bücher, die in der Zukunft spielen, aber die vielen Ideen und Fantasien, von denen das Buch geradezu überquellt, waren zum Teil so verrückt, dass man schon fast wieder an sie geglaubt hat, was dem Buch einen großen Pluspunkt einbringt, denn meine Devise ist: Je kreativer, desto besser. Und dieses Buch ist definitiv kreativ. Auf die Idee, dass es in knapp hundert Jahren tausend Stockwerke hohe Gebäude gibt, die hierarchisch von unten nach oben aufgebaut sind und von denen man zweieinhalb Meilen nach unten fallen kann, muss man erst einmal kommen. Zum Teil hätte ich mir zwar tiefere Einblicke in das System dieser Welt gewünscht, allerdings hat man auch so schon relativ viel erfahren und es gibt ja noch zwei weitere Teile, auf die ich schon ganz gespannt bin...
Charaktere zum Vorstellen kann man in diesem Buch relativ viele finden, da es allein schon fünf Personen gibt, aus deren Sicht erzählt wird. Beginnen wir also mit diesen: Auch wenn jeder dieser fünf Jugendlichen ungefähr den selben Anteil an Text hatte, war für mich Avery von Anfang an die eigentliche Hauptperson. Vielleicht liegt es daran, dass sie als erstes erzählt, vielleicht auch daran, dass sie im Klappentext die größte Rolle spielt. Ich weiß es nicht. Aber aus irgendeinem Grund hatte ich sie sofort am meisten ins Herz geschlossen und habe mich immer am meisten auf ihre Sicht gefreut. Auch wenn ich persönlich gar nicht so viel mit ihr gemeinsam habe, konnte ich mich ziemlich gut in sie hineinversetzen, da sie oft das Gefühl hat, es gibt keine Person auf der Welt, die sie wirklich versteht und alle nur auf ihr Äußeres und ihre Kleidung achten und die inneren Werte in den Hintergrund stellen. Ich denke, jeder kennt dieses Problem, egal, ob jetzt zum Vorteil oder Nachteil der Person, weshalb auch jeder bis zu einem gewissen Grad Averys Gedankengänge nachvollziehen kann. Zwar verstehe ich auch nach dem Lesen nicht so ganz, warum es so ein riesengroßer Skandal ist, in seinen Adoptivbruder verliebt zu sein, denn ich meine, sie sind nicht verwandt oder ähnliches, aber diese Frage konnte ich während des Lesens relativ gut in den Hintergrund stellen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass dieses Thema von anderen Leuten nicht so locker gesehen wird, was ich aber nicht nachvollziehen kann. Watt und Rylin, die beide im Down Tower aufgewachsen sind, habe ich als sehr starke Charaktere empfunden, die man einfach gern haben muss, da sie beide mit Problemen zu kämpfen haben, die sehr alltäglich sind und mit denen der Leser vielleicht selbst schon einmal zu kämpfen hatte. Zwar konnte ich mit Watts größtem und liebsten Hobby eigentlich nicht so viel anfangen, aber auch dieses wurde so dargestellt, dass es den Technik-fernsten Menschen begeistern kann. Eris Entwicklung, die man während des Lesens konstant bemerkt hat, fand ich sehr außergewöhnlich und bemerkenswert, denn sie verliert den für sie- zu Beginn des Buches- wichtigsten Teil ihres Lebens, schafft es aber, sich aufzuraffen, weiterzumachen und nicht aufzugeben. Ganz im Gegenteil, sie wächst an ihrer Herausforderung und ihr Charakter wandelt sich in vielerlei Hinsicht zum Guten. Leda konnte ich das gesamte Buch über nicht einmal ansatzweise ins Herz schließen, was vielleicht auch so gewollt war, denn sie ist manipulativ, lästert ohne Scham über ihre Freunde, nutzt die Schwächen anderer zu ihrem eigenen Vorteil aus und ist im allgemeinen ziemlich egoistisch. Auch, als ich den Hintergrund hinter diesem Verhalten kannte, konnte ich es nicht gänzlich verstehen und mich somit auch nicht in den Charakter hineinversetzen.
Die Spannung des Buches wird mit jedem Kapitel weiter aufgebaut, bis sie am Ende mit einem großen Knall in die Luft geht. Dass zu Beginn des Buches schon ein kleiner Teaser auf das Ende gegeben wurde, hat es umso spannender gemacht, da man durchgehend am Rätseln war, wer denn nun gemeint sein könnte.

Fazit:
Ein unglaublich tolles, vielschichtiges Buch mit fesselnder Story und interessanten Charakteren, die einen auch nach dem Lesen nicht loslassen. Das Ende war wirklich der Hammer und niemals hätte man mit diesem Schluss rechnen können. Das Gespinst aus Lügen und Intrigen, dass Katharine McGee aufgebaut hat, war ebenfalls unglaublich verworren und trotzdem so logisch, dass es einem einfach gefallen muss. Kann ich also nur empfehlen.


Verlag: https://www.ravensburger.de/produkte/jugendbuecher/index.html

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